Das Unglück ereignete sich im August 2019. Zwar kämpften über 150 Feuerwehrleute stundenlang, doch das Sägewerk Koch in Langenbach bei Kirburg war am Ende nicht mehr zu retten, die Rauchsäule beinahe im ganzen Westerwald zu sehen: Ein Großbrand zerstörte es völlig – und damit den damaligen Arbeitsplatz von Christoph Heimann. 20 Jahre lang war er zu jenem Moment bei dem Betrieb Fahrer eines von drei firmeneigenen Langholz-Lkw gewesen.
„Es gab damals zwar viele, die einen erfahrenen Fahrer suchten“, blickt Christoph Heimann auf 2019 zurück, als er sich wegen der Vernichtung des Sägewerks für einen anderen Arbeitgeber entscheiden musste. Doch da ihm „Forst Pfau“ seinerzeit natürlich längst ein Begriff war und er außerdem Senior-Chef Uli Pfau seit langem kannte, überlegte er nicht viel und wechselte zum in Mauden beheimateten Unternehmen mit den charakteristischen roten Lastwagen.
„Das ist hier natürlich eine vielfältigere Arbeit“, beschreibt der in Weitefeld Wohnende den Unterschied zum ehemaligen Job. „Am liebsten ist mir Langholz fahren!“, fügt er augenzwinkernd hinzu.
Langholztransporte gelten vielen als die „Königsklasse“ im Holztransport – wohl mit Recht: 25 Meter lang ist das beladene Fahrzeug Heimanns maximal. Damit muss man erst einmal um so manche schmale Westerwälder Biegung kommen… Für ihn sei es hingegen völlig normal, mit so einem – nun ja: unhandlichen – Gefährt jeden Tag unterwegs zu sein, wiegelt Christoph Heimann ab. „Gut, wenn man Ecken hat, in denen man sich nicht auskennt, dann steht man vielleicht plötzlich mal in einer engen Kurve und es geht nicht weiter.“
Ja, und dann? In extremen Situationen könne es sein, dass er die im LKW mitgeführte Motorsäge zur Hilfe nehme – und das Langholz kurzerhand ein wenig kürzer mache, um wieder manövrierfähig zu sein, schmunzelt der Routinier. Damit er allerdings gar nicht erst in problematische Lagen gerate, gucke er sich Ortschaften, die er durchfährt, auf dem Weg zur Ladestelle vorher daraufhin an, „ob ich beladen wieder herauskomme“.
Mit dem beruflichen Transport des einzig nachwachsenden, natürlichen Rohstoffs kam Christoph Heimann erstmals 1991 in Kontakt. Das war bei einem Unternehmen im Siegerland, aus dem der Fahrer stammt. „Dort habe ich Holz fahren gelernt“, erzählt er. „Die Erfahrung bringt es dann“, erklärt der aus Neunkirchen Stammende den Weg von ersten Versuchen bis zur Königsklasse. „Man wird mit der Erfahrung mutiger“, ergänzt er lachend – aber verschweigt ebenso wenig: „Man hat sich auch schon ein paar Mal festgefahren.“