„Disposition, so’n bisschen ‚Mädchen für alles‘“, antwortet Pascal Mudersbach augenzwinkernd auf die Frage nach seinen Aufgaben bei der „Pfau GmbH“. Dann wird er – einmal mehr – unterbrochen: Ein oder mehrere Telefone hat er immer in Griffweite, sie klingeln häufig.

So wie jetzt: Ein Fahrer vermisst seine Aufträge für den nächsten Tag. Die werden bei dem technisch erstklassig aufgestellten Unternehmen aus Mauden längst digital übermittelt. Mittels Tablet im Führerhaus erfährt jeder Lenker eines Holz-Lkw, wo seine Fracht für den nächsten Tag liegt und wohin er sie bringen soll. Elektronische Karten, ein grafisch aufbereitetes Verzeichnis der über das ganze Land verteilten Polter (Holzstapel) im Wald unterstützen ihn dabei. Die benötigten Daten dafür bringt Pascal Mudersbach an den drei Bildschirmen auf seinem Schreibtisch auf den Weg.

Das Verfahren hat „Mudi“, wie ihn alle nennen, einst auf Wochenbasis umzustellen und zu planen versucht. Doch zu viele Unwägbarkeiten – „Wege schlecht, Fahrer krank, das Auto fällt aus, die Zange am Kran funktioniert nicht, der Reifen ist kaputt, der Lkw muss morgens erst in die Werkstatt“, listet er auf – vereitelten das Vorhaben.
Manche (Stamm-)Kunden von Pfau erhalten jeden Monat eine definierte Menge Holz. Es gebe dazu Absprachen, auf wie viele Anfuhren sie aufgeteilt werden soll, damit der Sägebetrieb nicht stockt, führt Pascal Mudersbach aus. In der Pfau-Verwaltung bestehe die Aufgabe somit darin, das Holz stets in der benötigten Qualität und Menge, den bestellten Maßen im richtigen Moment verfügbar zu haben und auch die Fahrzeuge so einzusetzen, dass dessen Abholung und der Transport zum Sägewerk in passenden Zeitspannen funktioniert.

Spezielle Wünsche wie die Belieferung mit einem Mix aus drei verschiedenen Längen bei einem großen Stammkunden stellen zusätzliche Herausforderungen bei dieser Planung dar. „In diesem Beispiel, an das ich gerade denke, muss der Mix auf den Monat gesehen eingehalten werden. So kann ich etwa bei der einen Länge, die vielleicht gerade als einzige an einem Platz liegt, wohin die Zuwegung zwar besonders schlecht ist, ich aber in der laufenden Woche dennoch drankomme, weil die Sonne geschienen hat und es trocken ist, sagen: Also fahre ich in dieser Woche nur diese eine Länge, und in der nachfolgenden bringe ich die anderen Dimensionen, die der Kunde für den Mix bestellt hat“, erklärt der Disponent.

„Andere Leute fahren da noch nicht einmal mit dem E-Bike rein, wo wir morgens mit Langholz rausgefahren kommen.“ Da brauche man schon besondere Lkw-Fahrer, der Job sei nicht für jeden geeignet, beschreibt „Mudi“. Von seinen Kollegen „draußen“ bekomme er eine Menge wertvoller Hinweise für die Disposition.

Ungefähr einmal die Woche klettert „Mudi“ weiterhin ins Führerhaus.