„Adrian und Claudia machen eine super Arbeit!“, lobt Kevin Koziol das aus Rumänien stammende Ehepaar, „die zwei haben echt Lust auf die Arbeit. Dabei ist sie nicht immer gerade leicht. 90 Hektar in diesem Jahr zu bearbeiten, davon 70 mit der Hand, das ist ein ‚Geknuffe‘, das muss man ehrlich sagen.“ Seit über 13 Jahren ist Koziol Teil des Teams von „Forst Pfau“, hat dort die Einsatzleitung für die maschinelle Holzernte und Wiederaufforstung inne. Mit ihm sprach Uwe Schmalenbach über die Pfau-Dienstleistung, die Adrian und Claudia Todasca gerade auf einer Fläche am „Igelshahn“ erledigen (siehe https://forst-pfau.de/pflanzen-pflegen-einen-herrlichen-wald-sehen/).

Eines eurer Haupttätigkeitsgebiete ist zwar die Holzernte. Allerdings habt ihr in der jüngeren Vergangenheit erheblich mehr einschlagen müssen, als euch lieb gewesen ist, oder?
Koziol: Ja, natürlich, man musste das Holz einfach machen; große Mengen Schadholz, die aufgrund der Trockenheit und wegen des Borkenkäfers angefallen sind. Daher macht es jetzt besonderen Spaß, anschließend Maßnahmen durchführen zu können, wo wir in die andere Richtung arbeiten und den Wald wieder entstehen lassen helfen dürfen.
Testet ihr bei der Wiederaufforstung verschiedene Baumarten, die die früheren Fichtenbestände ersetzen sollen?
Koziol: Letztendlich sind wir Dienstleister für den Waldbesitzer, der bestimmt, was angepflanzt werden soll. Wir pflanzen „nur“ und pflegen die Bäume. Im Moment liegt der Fokus auf der natürlichen „Naturverjüngung“.

Was bedeutet das?
Koziol: Wir schauen: Was kommt von alleine hoch? Man lässt den Wald erst einmal gewähren. Es gibt Bereiche, wo alles „kunterbunt“ wächst.
Und ihr macht dann nichts?
Koziol: Doch. Man muss pflegen, man muss freistellen, läutern. Und da, wo von alleine nicht viel wächst, pflanzen wir etwas hin – in diesem Fall Douglasien. Wir nutzen viele Laubholzarten, etwa Winterlinde, Eiche, Buche. An diesem Standort hier kommen die allerdings schon ziemlich durch die natürliche Verjüngung hoch.

Wenn der Auftraggeber es wünscht, erhält er dann eine Anbauempfehlung von euch?
Koziol: Jeder Boden ist unterschiedlich, deswegen ist das ein schwieriges Thema. Es kann sein, dass die Fläche hier sich für diese oder jene Pflanze gut eignet – doch im Gegenhang wäre schon wieder etwas ganz anderes gefragt. Die Anbauempfehlung gibt meistens die Baumschule, wir beziehen die Pflanzen auch von dort. Die Baumschule kann auf ganz andere Erfahrungswerte zurückgreifen. Zudem geben Baumschulen, in Verbindung mit Bodenproben, die sie entnehmen, Anwuchsgarantien und erstatten dem Waldbesitzer Ausfälle. Wir haben uns, nachdem in den nächsten Jahren einfach viel aufgeforstet werden muss, der Dienstleistung pflanzen und pflegen verschrieben. Dazugehörende Tätigkeiten wie etwa den Zaunbau übernehmen wir selbstverständlich ebenso.

Wie läuft die Berechnung eurer Arbeiten?
Koziol: Ich rechne nach unserem tatsächlichen Aufwand ab, sprich Zeitlohn. Den rechne ich hinterher auf die Pflanze herunter, um einen realistischen Wert zu erhalten. Das ist dem Waldbesitzer wie uns gegenüber fair. Denn es gibt Standorte, da bekommen wir beim Pflanzen recht hohe Stückzahlen in kurzer Zeit hin, weil es dort flach und alles tipp-top geräumt, kein Bewuchs vorhanden ist. An diesem Standort hier zum Beispiel ist alles hoch gewachsen, Schlagabraum liegt auf der Fläche, man kann kaum pflanzen, muss räumen, es dauert alles erheblich länger. Um das aufzufangen, berechnen wir das wirklich nach Aufwand. Das hat sich bisher auch bewährt.

Vieles wächst zwei Jahre nach der Holzernte von ganz alleine.