Wenngleich die Steuerung der des Vorgängermodells entspreche: Zwei, drei Tage müssten er und der neue Kran sich wohl noch aneinander gewöhnen, schmunzelt Maik auf der Anfahrt zur Ladestelle. „Ist halt neu“, zwinkert er. Doch nicht allein der „Epsilon TZ18“ ist neu, sondern der gesamte Lkw, an dessen Heck dieses wichtige Hilfsmittel montiert ist. Mit diesem ist der Fahrer der „Pfau GmbH“ gerade auf dem Weg zu einem Polter Fichtenholz in der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf im nördlichen Rheinland-Pfalz.

Maik bei einem der ersten Einsätze mit dem neuen „R 590“.

Maik hat die Hauptstraße verlassen, biegt mit seinem Arbeitsgerät in eine kleine Seitenstraße ein. Sie ist wahrhaftig nicht allzu breit, und sie wird im Verlauf noch enger. Hier würde mancher sich schon unwohl fühlen, nur einen Pkw zwischen den (zum Teil historischen) kleinen Häuschen rechts und links der Fahrbahn hindurchzusteuern, die Fachwerkbalken und Schieferplatten zieren.
Es geht weiter bergan, vorbei an den letzten Wohngebäuden; vor einem ist ein Auto relativ ungeschickt geparkt worden, Maik hat gerade genug Platz, seinen „Kurzholzzug“ vorbeizulenken, muss dazu allerdings auf einer Seite über den Grünstreifen ausweichen. „Wenn wir nachher beladen wieder runterkommen“, murmelt er, „muss der weg – nicht, dass wir mit dem vollen Gewicht auf weichem Untergrund Probleme bekommen.“
Irgendwann ist der asphaltierte Weg in Richtung Wald zu Ende. Maik sagt allerdings, dass das in diesem Fall „schon Luxus“ sei, dass man auf Asphalt bis so nah ans Ziel, zur Ladestelle komme. Und dann konzentriert er sich wieder auffallend stark auf die Äste, die von links, von rechts und von oben in den Fahrweg hineinragen: An den „Scania R 590“ soll nach Möglichkeit kein Kratzer kommen. „Ist halt neu“, betont Maik noch einmal.
2017 hat der überaus sympathische Westerwälder bei der„Pfau GmbH“ angefangen. Er kam aus dem Fernverkehr, ist lange Zeit Silotransporte für eine Westerwälder Spedition gefahren. „Spanien rauf und runter“, lacht er, „und Portugal, Frankreich. Es war wirklich eine schöne Zeit – aber es war irgendwann auch mal gut.“ Maik hatte keine Lust mehr, sonntags die Tasche zu packen und erst Freitag zurückzukehren. Der in Nauroth Lebende wollte abends zu Hause sein. Zumal manche Tour nach (Süd-)Frankreich oder Portugal nicht nur eine, sondern mitunter gleich zwei Wochen Abwesenheit weit weg vom Westerwald bedeutete.
Nach der Zeit bei der Spedition fuhr der heutige Pfau-Mitarbeiter erst noch „ein Jahr Milch“. Sein Ziel war aber das in Mauden beheimatete Familienunternehmen. „Da wird sehr darauf geachtet, dass jeder neue Fahrer gut ins Team passt“, schildert Maik. Er habe, davon ist er überzeugt, nur aufgrund der Empfehlung von zwei bereits bei der „Pfau GmbH“ Beschäftigten anfangen dürfen. „Es ist Uli und Alexander Pfau wichtig, dass wir alle gut miteinander auskommen, eine familiäre Stimmung, ein ordentlicher Umgang herrschen“, beschreibt der Naurother. Gerade diese besondere Atmosphäre schätze er an seinem aktuellen Arbeitpslatz, den er vor sieben Jahren bekam.
„Okay, da kriegst du natürlich nicht sofort das neueste Auto“, erzählt Maik über die erste Zeit nach seinem Wechsel zu Pfau. Er startete mit dem ältesten beim in Mauden beheimateten Unternehmen seinerzeit laufenden Lkw – wobei man sagen muss: Wirklich „alte“ Fahrzeuge wurden dort noch nie eingesetzt. Es ist den Chefs Uli und Alexander Pfau ausgesprochen wichtig, mit dem Fuhrpark nicht nur einen guten Eindruck beim Kunden zu hinterlassen, sondern ihren Fahrern optimales Arbeitsgerät zur Verfügung zu stellen und den Job so angenehm wie möglich zu machen. Zum Beispiel haben die Lastwagen, mit denen etwa Holztransporte durchgeführt werden, großzügig dimensionierte Betten in der Fahrerkabine, obwohl die Lkw nicht im Fernverkehr laufen – sollte es doch einmal spät werden, irgendwo Wartezeit entstehen, können die Pfau-Fahrer es sich trotzdem jederzeit gemütlich machen, natürlich klimatisiert.
Im Anschluss an sein erstes pfaurotes Auto wechselte Maik auf ein weiteres gebrauchtes Fahrzeug im Pfau-Fuhrpark. „Aber das war am Ende elf Jahre alt und hatte – zumindest für ein Holzauto, das halt erheblich stärker beansprucht wird als ein Lkw, der immer nur geradeaus auf der Autobahn fährt – schon recht viele Kilometer drauf.“
Maiks jetziges Auto, das er erst vor wenigen Tagen das erste Mal gestartet hat, war schon seit dem vergangenen Jahr in Planung. Doch wie es heute so ist mit Lieferfristen, dauerte es, ehe es, fix und fertig im Pfau-Design foliert, startklar war – so dass Maik zwischendurch auch noch ein drittes älteres Fahrzeug fuhr. „Was aber gar nicht schlimm war“, unterstreicht er, „denn alle Autos bei uns sind technisch immer vorbildlich in Ordnung, dass ist der Firma wichtig!“
„Ja klar!“, entfährt es dem Westerwälder auf die Frage, ob es einen großen Unterschied zwischen seinem neuen Lkw und den alten Lastwagen gebe hinsichtlich der Technik und Ausstattung: „Die Technik hat sich natürlich sehr verändert.“

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Oftmals führen die Wege in den Wald und wieder hinaus durch enge Dörfer.

Möglichst keinen Kratzer, wenn es zwischen den Ästen hindurch geht!

Die Kabine des Bordkrans ist ebenfalls komfortabel ausgestattet.

Der „Epsilon TZ18“ am neuen Lastwagen hat eine Reichweite von fast elf Metern.