Plötzlich beginnt der WLAN-Drucker auf dem Armaturenbrett „Papier auszuspucken“: Felix Wagener ist mit seinem „Volvo“ bei den „Westerwälder Holzpellets“ (WWP) in Langenbach bei Kirburg angekommen, hat seinen „Kurzholzzug“ direkt zum dortigen Rundholzplatz gesteuert und auf dem Tablet neben seinem Lenkrad einen Lieferschein aufgerufen. Den gibt der drahtlos damit verbundene Drucker gerade aus. Mit dem Dokument in der Hand fragt der Fahrer von „Forst Pfau“ bei WWP-Mitarbeitern nach, wo er das mitgebrachte, 2,40 Meter lange Palettenholz abladen soll.

30 Festmeter Holz hat Felix Wagener auf dem Motorwagen und dem Anhänger insgesamt dabei. Der neue Kurzholzzug, den „Fahrzeugbau Müller“ in Eslohe-Bremke für „Forst Pfau“ über die vergangenen Wochen aufgebaut hat (siehe blog), wird in gleicher Weise eingesetzt werden wie das „Auto“ von Felix Wagener, wie er seinen 40-Tonner nennt. 40 Tonnen sind das zulässige Gesamtgewicht, das sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs und der Nutzlast zusammensetzt.
Inzwischen weiß der junge Mann im pfauroten Shirt, wo er seine Fracht stapeln soll, rangiert den Kurzholzzug an die Stelle und löst als erstes die Gurte, mit denen er seine hölzerne Ladung für den Transportweg gut gesichert hatte. Mit einem Gurtroller wickelt Wagener die orangen Bänder auf und verstaut sie sorgfältig in seinem Lkw. Dann klettert er geschwind über einen Tritt in das Kranhaus, das am Heck seiner Zugmaschine montiert ist. In der Kabine ist er nicht nur vor Wind und Regen geschützt, sondern hat darin eine (bereits vom Fahrerhaus aus zuschaltbare) Heizung, ebenso eine Klimaanlage und ein Radio.
Dem Radioprogramm wendet sich Wagener, der seit fünf Jahren Lkw fährt und von Beginn an mit Holz unterwegs ist, allerdings nicht zu, sondern hat rasch die seitlichen Stützen seines „Autos“ ausgefahren.
Es geht nun echt flott: Erst packt der Mitarbeiter von „Forst Pfau“ mit der Zange an seinem Kran etwa die Hälfte aller Abschnitte von seinem Motorwagen und stapelt sie daneben. Danach entlädt er den Anhänger und zum Schluss die übrigen Rundhölzer vom Motorwagen. Gerade einmal 20 Minuten braucht der routinierte Fahrer dafür!

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Mit dem Bordkran kann der Kurzholzzug praktisch überall be- und entladen werden, ohne, dass es dazu Umschlagbagger oder Ähnliches braucht.

Felix Wagener kehrt vor der Rückfahrt die Ladefläche seines Kurzholzzuges. Zuvor hat er Holz am Sägewerk abgeladen.