Eigentlich sind sie fast zu schade, um künftig über Landstraßen und Autobahnen – und in den Wald – zu fahren, wie sie so funkelnagelneu dastehen in der Westerwälder Sonne. Herrlich leuchtet das von einem glänzenden Klarlack überzogene Pfau-Rot der Karosserien, die schwarzen Kühlergrills ergeben einen reizvollen Kontrast dazu: „Forst Pfau“ hat jetzt gleich drei neue Lkw auf einmal in Dienst gestellt, um auf die weiter steigende Nachfrage nach den Leistungen des Familienunternehmens zu reagieren.
Kevin Wuttke hat sich aus der Werkstatthalle von „Forst Pfau“ in Kirburg erst einmal Putzlappen und eine große Sprühflasche voll Glasreiniger geholt, ehe er erstmals mit seinem neuen Gefährt zu einem Holztransport aufbrechen wird. „Ich habe gerne den Durchblick“, schmunzelt er doppeldeutig und beginnt, die Scheiben der Krankabine an dem 540er „Volvo“ zu wienern. Dieser Motorwagen ist der Hauptbestandteil des neuen „Kurzholzzuges“, mit dem Wuttke künftig unterwegs sein wird, Rundholzabschnitte damit an praktisch jedem beliebigen Ort auf- und auch wieder abladen kann.
Dazu dient eben der besagte Kran, ein „Epsilon M12Z“ des österreichischen Premiumherstellers „Palfinger“, dessen Kabine der tüchtige Fahrer gerade putzt. Diese lässt sich an der Ladestelle hydraulisch hochfahren, damit Kevin Wuttke stets alles im Blick hat. Dabei sitzt er geschützt hinter acht Millimeter starkem „Lexan“-Sicherheitsglas. Selbstverständlich hält die „EPSCAB“ genannte Kabine ebenso Wind und Wetter ab, verfügt über Klimaanlage und Heizung.
In den zurückliegenden Wochen wurde unter anderem der Kran dieses Kurzholzzuges bei der in Eslohe- Bremke im Sauerland beheimateten Firma „F. Müller Fahrzeugbau“ an den „Volvo“ montiert (die PFAU-NACHRICHTEN berichteten). Von dort kommt ebenso ein zweites neues Fahrzeug, das „Forst Pfau“ jetzt gleichermaßen in Dienst gestellt hat: ein weiterer „Volvo“ 540, der jedoch mit einer Sattelplatte ausgestattet ist, in Zukunft also Sattelauflieger ziehen wird.
„Diese Sattelplatte hat zwei verschiedene Sattelkupplungen“, erklärt Ulrich Pfau und zeigt auf das Heck des neuen Lastwagens. „Wenn man mit dem Langholz fährt“, so Pfau weiter, „kommt die eine runter und der Auflieger wird mit einem Drehkranzlager an der anderen angesattelt. Daneben hat diese Zugmaschine die Lenkung und alles, was man für die Steuerung des Nachläufers braucht, drin.“ Ulrich Pfau deutet auf einen weiteren Anschluss in der Rückwand des „Volvo“, der mit einer olivgrünen Abdeckung verschlossen ist: Das sei wiederum die Verbindung zum Motorwagen für einen besonderen Tieflader, den „Forst Pfau“ bei Bedarf ebenfalls im Einsatz hat. „Dieser Lkw kann vieles fahren und ist ebenso bei Müller aufgebaut worden“, ergänzt der Firmengründer.
„Auf jeden Fall“ sei sein neues Fahrzeug schön, nickt Kevin Wuttke. Er ist seit vier Jahren bei „Forst Pfau“ tätig. Zunächst fuhr er Rückezug und „Harvester“, „und nun seit gut zwei Jahren Lkw“, erzählt „Wuddi“ – so lautet sein Spitzname, wie ein kleines Schild hinter der Frontscheibe des Lasters verrät. „Der Kran an diesem neuen Kurzholzzug ist noch besser als mein vorheriger“, unterstreicht „Wuddi“, während er weiter Streifen von der Scheibe der Krankabine wischt. Wie weit man den mit welcher Last ausfahren könne, sei viel Erfahrung, führt der Fahrer dabei aus. „Das hat man irgendwann im Gefühl.“
Kevin Wuttke ist nach einigen weiteren Minuten schließlich mit dem Ergebnis seiner Putzaktion zufrieden und rollt ein Rollo, das am jetzt blanken Fenster der Krankabine außen angebracht ist, herunter. „Das schützt sie während der Fahrt vor Schmutz und Insekten“, erläutert er. Schon erstaunlich, wie viele kleine Details für eine optimale Arbeitsumgebung der Fahrer von „Forst Pfau“ bedacht worden sind.