Herbst und Winter sind in unseren Breiten inzwischen oft eher „schmuddelig“ als idyllisch verschneit; nass und ungemütlich eben. Doch wenn man von draußen in die gute Stube kommt und sich an einem lodernden Holzfeuer wärmen kann, ist das bei solchem Wetter ebenso wunderbar wie an klaren, klirrend kalten Tagen, an denen man ein bisschen „durchgefroren“ ist. Aber welches Holz ist eigentlich gutes Brennholz?
„In erster Linie trockenes“, sagt Kevin Koziol von der Pfau GmbH, „nasses Holz ist für die Umwelt nicht in Ordnung, und es brennt natürlich auch nicht gut.“ Ein eindeutiges Merkmal für die Qualität sei die im Kern gemessene Restfeuchte.
Die Bundesimmissionsschutzverordnung bestimmt, dass nur Brennholz, das weniger als 20 Prozent Feuchtigkeit enthält, als „trocken“ beworben werden darf. Gleichwohl sind 15 bis 18 Prozent Restfeuchte ideal.
Eine zu hohe Feuchtigkeit im Brennholz bewirkt nämlich, dass das Holz nicht bei passenden, hohen Temperaturen verbrennt. Die vom Heizkesselhersteller Viessmann betriebene Webseite „heizung.de“ mahnt: „Grund dafür ist das enthaltene Wasser, das einen großen Teil der freigesetzten Energie zum Verdunsten benötigt. Problematisch dabei ist, dass nicht alle Bestandteile des Brennstoffs verbrennen und die Umwelt durch eine höhere Schadstoffbelastung belastet wird.“
Zudem, so das im hessischen Allendorf ansässige Unternehmen weiter, könne feuchtes Holz dem Schornstein schaden: „Verbrennen Hausbesitzer nasses Brennholz, können sich Wasser und unverbrannte Holzreste an den Schornsteinwänden ablagern. Neben Schäden durch eine allmähliche Durchfeuchtung kann das sogar zum Kaminbrand führen. Dabei entzünden sich die Stoffe in der Regel schlagartig, was eine hohe Gefahr für Gebäude und Bewohner bedeutet.“
Und noch einen Aspekt stellt Viessmann heraus: „Vergleicht man gut getrocknetes Brennholz mit frischem Waldholz, kann der Heizwert fast auf die Hälfte sinken. Um die gleiche Wärme in einen Raum zu bringen, ist dabei annähernd die doppelte Holzmenge nötig.“
Das Thema Feuchtigkeit ist laut Schilderung des Experten später nach der vorangegangenen, professionellen Trocknung bei der Pfau GmbH ebenso der wichtigste Punkt im heimischen Lager. Beim eigenen Scheitholzvorrat solle man deshalb darauf achten, „dass ein Dächelchen drüber ist“, zwinkert Kevin Koziol, das Holz vor Regen geschützt aufbewahrt werde. „Und im Idealfall kann auch noch ein bisschen der Wind durchgehen.“ Denn das von der Pfau GmbH gelieferte Holz sei zwar grundsätzlich optimal getrocknet, aber dennoch sei es gut, bei der Lagerung ebenso zu berücksichtigen, dass nasses Holz – siehe oben – nachteilig wäre, die Scheite also besser trocken bleiben.
Das führt zugleich zur Überlegung, wie sinnvoll es eigentlich ist, sich einen mitunter gleich für mehrere Heizperioden ausreichenden Vorrat zuzulegen – vielleicht aus Furcht vor einer „kalten Hütte“. Zur Frage großer Holzvorräte daheim gibt es gleichwohl unterschiedliche Meinungen. Kevin Koziol mahnt, dass selbst, wenn das Holz eigentlich trocken und gegen Niederschlag von oben geschützt ist, „dennoch irgendwann der Schädling reingehen kann“. Darum ist es nach seiner fachlichen Einschätzung „eher sinnvoll, das Holz in der Saison, in oder zu der es geliefert wird, möglichst auch zu verheizen und einen Rest maximal mit ins Folgejahr zu nehmen. Holz ‚für die nächsten fünf Jahre‘ im Keller einzulagern, ist hingegen nicht unbedingt zweckmäßig.“